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Bereits im vergangen Jahr war das Unternehmen finanziell unter Druck geraten. Nach einem Schuldenerlass durch die Gläubiger in Höhe von 370 Millionen Euro, die dafür zu 49 Prozent an der Honsel AG beteiligt worden waren, durchlief der Zulieferer während der Wirtschaftskrise 2009 zwar eine operative und finanzielle Restrukturierung, hat nach eigenen Angaben aber nicht schnell genug an die wirtschaftliche Erholung im Autosektor angepasst werden können.

2004 hatte der Finanzinvestor RHJ International in Brüssel die Honsel AG übernommen. Die Übernahme war Medienberichten zufolge größtenteils kreditfinanziert, sodass Honsel seither unter einer immensen Schuldenlast litt. Der IG-Metall-Bevollmächtigte Wolfgang Werth, er bewertet die bei Honsel laufenden Geschäfte als gut, hält die Insolvenz für eine Chance, „Heuschrecken und Finanzinvestoren loszuwerden und wieder einen strategischen Investor zu finden“, wie ihn die „FTD“ zitiert. Auch der Sprecher des Honsel-Vorstands Stefan Eck ist optimistisch, dass die Sanierung im Rahmen des Insolvenzverfahrens gelingen könne. Das Insolvenzrecht biete Chancen, Kostenstrukturen nachhaltig anzupassen und unter neuen Rahmenbedingungen die Zukunft für das Unternehmen zu gestalten.

Neben seinen deutschen Standorten im Sauerland und in Nürnberg ist Honsel auch außerhalb Deutschlands auf Märkten wie Frankreich, Spanien, Rumänien sowie Mexiko und Brasilien aktiv. Insgesamt beschäftigt der Zulieferer weltweit rund 4.000 Mitarbeiter; der Jahresumsatz lag zuletzt bei rund 540 Millionen Euro. Honsel liefert Leichtmetallkomponenten für Motoren, Getriebe, Fahrwerke und Karrosserien an Hersteller von Pkws und Nutzfahrzeugen. (Auto-Reporter.NET/arie)