auto top news

Zweifarbige Bauteile des automobilen Innenraums werden bislang in der Regel mehrteilig produziert und anschliessend miteinander verbunden. Die Folge sind mehr oder weniger sichtbare Trennstellen und manchmal auch Schwierigkeiten, strikte Gewichtsvorgaben einzuhalten. Diese Problem wurde für den 5er BMW gelöst. "In einer engen Kooperation mit BMW haben wir technisches Neuland betreten: Wir haben erstmals den einteiligen Trägeraufbau beibehalten und mit einer zweifarbigen Kunststofffolie von der Rolle kaschiert", sagt Achim Hosenfeld, Vice President and General Manager bei Johnson Controls.
In der vollautomatisierten Produktion sorgen anlagen- und werkzeugtechnische Neuerungen dafür, dass sich die Farbtrennlinien jederzeit im Toleranzbereich bewegen. Dazu kommen bei einzelnen Prozessschritten auch Bildverarbeitungssensoren zum Einsatz. Sie überprüfen kontinuierlich die Positionierung und Fixierung der zweifarbigen Folien und veranlassen gegebenenfalls ein automatisches Nachjustieren der Folienspannrahmen in Echtzeit.
Zur rationellen Fertigung kommen Doppelwerkzeuge zum Einsatz. Mit ihnen lassen sich jeweils zwei Türverkleidungen in einem Hub kaschieren. Auch die anschliessende Vormontage von Türtasche, Airbag, Lautsprechergrill, Zierleisten und Armauflagen in unterschiedlichen Oberflächen sowie zahlreichen optionalen Sonderausstattungen zählt zu den Aufgaben von Johnson Controls. Dafür müssen logistisch und verfahrenstechnisch über 100'000 mögliche Aufbauvarianten pro Türverkleidung beherrscht werden. Die Fehlerquote liegt bei zwei Prozent. Die Umstellung auf das neue Verfahren wurde innerhalb weniger Tage realisiert.
Auch die im chinesischen BMW Werk Shenyang vom Band laufenden BMW 5er werden mit den neuen Türverkleidungen von Johnson Controls ausgestattet. Dazu werden vom Unternehmen aus Deutschland die zweifarbig kaschierten Träger sowie die Anbauteile in Bausätzen geliefert. Die Vormontage und Fertigstellung der Türverkleidungen erfolgt anschliessend vor Ort in China.