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Technik & Design: Karosserie

Montag, 11. Juni 2007 Das Auto wird zum Glashaus

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Porsch 911 TargaPorsch 911 Targa

Es muss nicht immer ein Cabriolet sein, um einen ungetrübten Blick zum Himmel, das Gefühl von Freiheit über dem Kopf oder einfach viel Licht zu geniessen. Die Frontscheiben wachsen künftig in das Glasdach hinein und reichen dann bis zur C-Säule. Immer perfektere Glaskonstruktionen machen Panoramadächer möglich.

 

Waren die Autos vor 25 Jahren durchschnittlich mit einer Glasfläche von rund drei Quadratmetern unterwegs, so sind es gegenwärtig 4,5 Quadratmeter. Der Neigungswinkel der Frontscheibe hat sich von 30 Grad im Jahre 1985 auf heutzutage 50 Grad vergrössert. Noch rasanter gestaltet sich mittlerweile der "Fall" der Heckscheibe: Stand sie mit durchschnittlich 13 Grad Neigung vor etwas mehr als 20 Jahren noch fast senkrecht, so schmiegt sie sich jetzt mit 50 Grad an den Kofferraumdeckel an.
Vor allem die europäischen Auto-Designer lieben den spielerischen Umgang mit Glas und seinen neuen Gestaltungsmöglichkeiten. So bietet Peugeot nun in fast allen Modellreihen ein Panoramadach an, während Citroen dies dem C4 vorbehält. Mercedes hat den Maybach für solch ein Lichtdurchlass vorgesehen und die B-Klasse kann optional mit einem solchen Himmel geordert werden. Porsche verschönert den Targa und den Cayenne mit einem solchen Lichtblick, was Ford für den S-Max möglich macht. Weitere Hersteller wollen diesem Trend folgen.
Um die Sicherheit braucht sich der Autofahrer keine Sorgen zu machen. Die verwendeten Verbundglaskonstruktionen sind bei einem Überschlag-Unfall genau so sicher wie ein Blechdach, in vielen Fällen sogar sicherer. Die Aufpreise geben sich dabei erträglich. Bei Peugeot beispielsweise ist der 207 gegen rund 400 Euro mit einem Panoramadach mit Rollo zu haben. Da sie leichter als herkömmliche Dächer sind, helfen sie nebenbei, Sprit zu sparen.
Ausserdem bergen Panorama-Dächer nach Angaben von Volkmar Hoffmann, Marketing Chef des weltweit grössten Autoglas-Hersteller Saint-Gobain Sekurit, weitere technische Möglichkeiten. Sind sie elektrochrom beschichtet und lassen sich auf Knopfdruck durch die Zufuhr einer ganz leichten elektrischen Spannung von 1,5 Volt im Handumdrehen abdunkeln. Das allerdings bietet bislang nur Ferrari im Superamerica an. Doch andere Hersteller sind auf dem Sprung.
Dann bleiben unerwünschte UV-Strahlungen draussen, und der neugierige Blick in den Innenraum verwehrt. Beim Parken soll die Verdunkelung ein übermässiges Aufheizen des Innenraums verhindern. Darüber hinaus können sie in der Nacht Licht spenden.
Aber auch das ist bald möglich: Werden in der Windschutzscheibe bereits heute Zusatz-Informationen per Head-up-Display eingespielt, sind für die hinteren Seitenscheiben oder auch für den gläsernen Dachhimmel der Einbau von Video-Bildschirm-Flächen denkbar. Die Designer träumen noch weiter: Experten sind sich sicher, dass ihnen künftig für einen normalen Pkw ein Glashaus mit vier bis fünf Quadratmetern Fläche von der Kühlerhaube bis zur C-Säule zur Verfügung steht.

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