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Sonntag, 3. August 2008 Es gibt ein Leben nach der Krise

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Was haben die Gewinnwarnung bei Daimler, die Krise auf dem Automobilmarkt und die grundsätzlich ins Negative umschlagende gesamtwirtschaftliche Stimmung miteinander zu tun? - Eigentlich viel, denn alles hängt irgendwie zusammen. Dennoch sollte niemand in Panik verfallen, was in manchen Unternehmen durchaus den Anschein hat. Da werden schon wieder Sparprogramme aufgelegt, Mitarbeiter verunsichert, wird von Krise geredet und der Rotstift angesetzt.

 

Die Lage der Wirtschaft ist sicher nicht so gut wie im vergangenen Jahr. Aber bei allem Wehklagen verdienen die Unternehmen auch in diesem Jahr gutes Geld. Dass Wirtschaft volatil, immer Schwankungen unterworfen ist, wissen wir, seit es Wirtschaft gibt. Das ist kein Grund, langfristig angelegte Strategien infrage zu stellen. Wer angesichts zurückgehender Verkäufe Entscheidungen anders trifft als in guten Zeiten, macht es sicher falsch.
Furcht vor der Zukunft ist ein schlechter Ratgeber. Die um sich greifende Verunsicherung hängt allerdings auch mit der politischen Lage zusammen, in der auf die Autoindustrie und die Autofahrer verbal eingeschlagen wird. Allerdings muss sich die Autoindustrie zumindest partiell auch Kritik gefallen lassen.
So klagen die Autohersteller teilweise zu Unrecht, dass sie von der strengen Verbrauchsreglementierung der EU völlig überrumpelt worden seien. Die EU-Regelung zum CO2-Ausstoss liegt zumindest in ihren Grundsätzen seit über zehn Jahren auf dem Tisch, kam also so überraschend wie Weihnachten. Schliesslich hatte der europäische Autoherstellerverband ACEA das Grundsatzpapier selbst unterzeichnet, namentlich der damalige Präsident Bernd Pischetsrieder.
Dass die Spritpreise im vergangenen Jahr so dramatisch nach oben geschossen sind, konnte natürlich niemand ahnen. Dass sie nicht sinken würden, wusste aber jeder. Niedriger Spritverbrauch bei steigenden Kraftstoffpreisen wäre also auch ohne EU-Regelung immer wichtiger geworden, das war doch jedem klar. Und wenn man in die Entwicklungsabteilungen der meisten grossen Hersteller hineinhört, melden sich nun jene zu Wort, die da sagen, 1997 mit ihren Warnungen, dass die EU es ernst meinte, nicht gehört worden zu sein. Jetzt ist der Druck grösser geworden. Allerdings wird die Autoindustrie diese Herausforderung mit innovativen Technologielösungen beantworten, daran kann kein Zweifel aufkommen.
Ob Unternehmen gut beraten sind, nun den Klimawandel als wichtigen Grund für anstehende Entwicklungen ins Feld zu führen, ist dagegen mehr als fraglich. Irgendwie klingt das nach populistischer Ausrede. Es soll so klingen, als drohe wirklich ein Klimawandel, den es nun zu bekämpfen gelte. Fragt man die Entwickler in den Unternehmen, glauben die wenigsten an einen vom Menschen verursachten Klimawandel, sagen aber auch: "Wir können uns der öffentlichen Meinung doch nicht in den Weg stellen. Unsere Kunden wollen von uns hören, dass wir den Klimawandel ernst nehmen."
Das könnte auch andersherum gesehen werden. Denn es gibt auch Kunden, die sich ärgern, dass ihre Autofirma nun den Klima-Apokalyptikern Recht gibt und damit gewissermassen einräumt, dass die Autofahrer, Flugzeugpassagiere, Hauseigentümer, Urlauber daran die meiste Schuld hätten. Klimawandel darf nicht zum Grund für sparsamere Motoren gemacht werden, sondern allein die steigenden Kraftstoffpreise und endlichen Ressourcen.
Die allerdings sind nicht so endlich, wie andere Panikmacher wiederum meinen. Der Club of Rom hatte schon 1972 fürs Jahr 2000 das Versiegen aller Ölquellen prophezeit. Und sie sprudeln noch immer. Auch hier war und ist Krisengerede völlig fehl am Platz.
Dass der Grossteil der Autoindustrie mit Ausnahme von Volkswagen die Werbung drastisch zurückgefahren hat, um zu sparen, ist ein weiteres Indiz kurzfristiger Atemlosigkeit. Weil die Autokäufe eigentlich weltweit zurückgehen, müssten die Unternehmen im Gegenteil antizyklisch in Kommunikation investieren, wie das in den 70er- und 80er-Jahren der Fall war. Damals wurde in schlechten Zeiten mehr Werbung gemacht, um mehr zu verkaufen. Die Autoindustrie hat weltweit gewiss viele Baustellen, doch nach mässigen Zeiten folgen wieder gute. Mit anderen Worten: Es gibt ein Leben nach der Krise. (ar/PS/HU)

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