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Sonntag, 21. September 2008 EU übt Lob und Tadel an deutschen Autobauern

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Dass aus Brüssel gewöhnlich keine Komplimente für deutsche Automobilhersteller kommen, daran hat man sich gewöhnt. Wen wundert's, wenn auch die European Federation for Transport & Environment (T&E), gern erste europäische Umweltorganisation genannt, gegen deutsche Automarken vorgeht. An der Attacke ändert nichts, dass der Angriff mit der Anmerkung abgeblendet wird, die drei grössten deutschen Hersteller - VW, Daimler und BMW - hätten es 2007 geschafft, den Ausstoss klimaschädlicher Abgase bei Neuwagen um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu reduzieren. Noch aber läge der CO2-Ausstoss der Flotten genannter Konzerne rund zehn Gramm über dem EU-Mittelwert.

 

Geradezu traditionell wird deutschen Automobilherstellern vorgehalten, diesmal also nun vom T&E-Geschäftsführer Jos Dings, zu wenig für die Einhaltung der Klimaschutzziele in der EU zu tun. Dass der Mann in Widerspruch zu sich selbst gerät, merkt er nicht. Freudig bewegt ihn, dass die BMW AG den Kraftstoffverbrauch und damit den CO2-Ausstoss neuer Modelle im Jahr 2007 um 7,3 Prozent reduzierte. "Solch einen Sprung haben wir innerhalb eines Jahres noch nie gesehen", kommentierte der T&E-Chef das Ergebnis euphorisch. Im BMW-Flottendurchschnitt seien die Emissionen von 184 auf 170 Gramm CO2 pro Kilometer gesunken.
Dennoch: Dass es Autobauer allesamt lediglich geschafft hätten, im vergangenen Jahr den CO2-Ausstoss neuer Modelle um vermeintlich dürre 1,7 Prozent zu reduzieren, sei Veranlassung, "den Druck der EU mit ambitionierten langfristigen CO2-Zielen aufrechtzuerhalten", schlussfolgert T&E.
Das Dumme ist nur, dass blosses Ambitioniertsein noch keine Wunder vollbringt. Auch beim Europäischen Verband für Verkehr und Umwelt scheint sich die Vorstellung eingenistet zu haben, dass Automobilhersteller in Sachen CO2 viel erfolgreicher sein könnten, wenn sie das nur wollten. Solche Albernheit klingt in der Formulierung an, BMW habe bewiesen, "dass auch die Hersteller von Premiumfahrzeugen den CO2-Ausstoss ernsthaft verringern können". Da seht: Es geht im Grunde alles, wenn man's nur ernsthaft will.
Solchen Gedankengang scheint auch die Feststellung auszulösen, dass sich Citroën, Peugeot und Renault zwar dem EU-Ziel von 2012 - maximal 120 Gramm CO2 pro Kilometer - am meisten genähert hätten, mit nur einem einzigen gewonnenen Prozentpunkt weiteren Fortschritts im Jahre 2007 aber offensichtlich arg enttäuschten. Schliesslich müssten im Falle der drei französischen Marken bis 2012 noch weitere zehn bzw. 13 Prozent CO2 eingespart werden. Dass es logischerweise von Gramm zu Gramm schwerer wird, Einsparpotenzial zu orten, das sich mit vertretbarem Aufwand und ohne grössere Abstriche vom marktfähigen automobilen Gesamtkonzept gewinnen lässt, geht CO2-betäubten Klimafanatikern offenbar nicht einmal durch, geschweige denn in den Kopf.
Es zeigt sich immer wieder, dass es verwegenen Fahnenträgern, die politisch-ideologisch untersetzte Forderungen auf Knall und Fall an ihnen nicht sonderlich vertrauten Fronten durchdrücken wollen, offensichtlich an Vorstellungskraft mangelt, mit welchem Aufwand und zu welchem Preis so etwas gelingen könnte - wenn überhaupt. Volkswagen und BMW fehlten, hält T&E kritisch fest, jeweils noch 19 Prozent bis zum Ziel, Daimler 24 Prozent. Auf hinteren Plätzen lägen auch Suzuki (25), Mazda (24) und Nissan (22).
Nach Ansicht des Europäischen Verbandes für Verkehr und Umwelt sei die angepeilte 120-Gramm-Obergrenze allein "durch Anwendung existierender Technologien wie Start-Stopp-Automatik, durch Gewichtsreduzierung, kleinere Motoren und andere moderate Verbesserungen" erreichbar. Ganz einfach also. Annehmen kann das nur, wer keine Ahnung hat. (ar/PS/WR)

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