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Montag, 8. Dezember 2008 Krise beschleunigt den Strukturwandel

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2009 Chevrolet Corvette ZR12009 Chevrolet Corvette ZR1

Das Center of Automotive der Fachhochschule der Wirtschaft Bergisch Gladbach (FHDW) hat vor dem Hintergrund aktueller Markt- und Finanzkennzahlen für das laufende und kommende Geschäftsjahr Prognosen zur Performance der globalen Automobilkonzerne erarbeitet. Autoren sind Prof. Dr. Stefan Bratzel, Dipl.-Kfm. Ralf Tellermann. Die Studie kommt zu folgenden zentralen Ergebnissen: Der durch die Finanzkrise ausgelöste wirtschaftliche Abschwung wird allein in den Triade-Märkten USA/Kanada, Westeuropa und Japan zu einem Rückgang des Absatzes in 2008 um rund zehn Prozent und in 2009 und noch einmal um mindestens fünf Prozent führen. Auch in den Wachstumsmärkten, namentlich den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China), wird sich das Absatzwachstum merklich verlangsamen bzw. zum Stillstand kommen. Die dramatischen Marktveränderungen werden im Verbund mit der Finanzkrise den bereits laufenden grundlegenden Strukturwandel der Automobilbranche erheblich verstärken.

 

Ist-Situation: Die Marktlage der Automobilhersteller verschlechtert sich mit zunehmender Dauer des Kalenderjahres 2008. Die globalen Automobilkonzerne setzen im dritten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorjahresquartal im Durchschnitt rund 5,4 Prozent weniger Fahrzeuge ab. Zu den grössten Verlieren zählen Ford und General Motors, die im Vergleich zum Vorjahresquartal 21 bzw. 11 Prozent ihres Absatzes verlieren. Zu den Gewinnern zählt vor allem auch Volkswagen, die sogar vier Prozent zulegen können.
Die Umsatzrendite der Konzerne hat sich im Mittel gegenüber dem Vorjahr fast halbiert. Die Einbrüche machen auch vor bislang gut aufgestellten Unternehmen wie Toyota, BMW und Nissan nicht halt. Trotz deutlicher Gewinneinbussen erreichen Honda und Daimler die höchsten Renditen mit rund 6,5 Prozent.
Besonders dramatische Verluste sind bei der Marktkapitalisierung der Konzerne zu verzeichnen. Im Mittel machen diese seit Beginn des Jahres 30 Prozent aus. Durch die Übernahmeaktivitäten der Volkswagen AG durch Porsche kann sich allein der Wolfsburger Autobauer von dieser Entwicklung abkoppeln. Zwar ist VW nach dem Kurzzeithoch der Aktien nicht mehr das teuerste Unternehmen der Welt, kann aber dennoch Toyota als wertvollsten Automobilkonzern ablösen.
Auf Basis der Analyse aktueller Markt-, Innovations- und Finanz-Parameter können für die globalen Automobilkonzerne die Gewinn- und Absatztrends für die Geschäftsjahre 2008 und 2009 prognostiziert werden. Danach werden im laufenden Geschäftsjahr noch einige Hersteller gute Renditen zwischen vier und sechs Prozent erzielen. Allerdings wird sich die Situation auch für diese Hersteller im Jahr 2009 deutlich eintrüben. Nur wenigen Herstellern wird es gelingen, ihre Renditen auf Vorjahresniveau zu halten.
Die deutschen Automobilkonzerne werden dabei in der Mehrzahl gestärkt aus der Krise hervorgehen. Insbesondere der Volkswagen-Konzern wird nach derzeitiger Sicht zu den Hauptgewinnern der Finanz- und Wirtschaftskrise zählen. Ausschlaggebend sind die gute Positionierung in Wachstumsmärkten, das ausgewogene Modellportfolio sowie die ständigen Prozessverbesserungen bei Entwicklungs- und Produktionskosten. Die Rendite des Jahres 2008 wird bei über fünf Prozent liegen und im Folgejahr nur wenig sinken.
Der bisherige Branchenprimus Toyota wird die Krise - trotz ungewohnt starker Bremsspuren - weitgehend unbeschadet überstehen, wofür die beträchtlichen Gewinnrücklagen aus den vergangenen Jahren genutzt werden können. Die Rendite von rund 4,5 Prozent in 2008 wird im Folgejahr nur leicht sinken.
Grösste Verlierer sind die amerikanischen Konzerne GM, Ford und Chrysler, die ohne staatliche Hilfe das nächste Jahr nicht überleben werden. Für eine Sanierung sind jedoch hohe zweistellige Milliardenbeträge ebenso notwendig wie die drastische Reduzierung von Produktionskapazitäten sowie die Entwicklung eines technologisch weitgehend neuen Modellportfolios.
Insgesamt ergibt sich aus der Zusammensicht der Markt-, Innovations- und Finanzkraft sowie der strategischen Positionierung eine Gesamtbewertung der aktuellen Performance-Stärke der Automobilkonzerne. Danach erlangen mit Toyota sowie Volkswagen und Porsche nur drei Automobilkonzerne die höchste Performance-Bewertung (High Performer). In die zweithöchste Kategorie fallen mit BMW, Daimler, Nissan und Honda jeweils zwei deutsche und zwei japanische Automobilhersteller, denen damit noch eine gute Performance bescheinigt werden kann.
Fünf Unternehmen können nach derzeitiger Sicht noch als Medium Performer bezeichnet werden. In diese Kategorie fallen Fiat, PSA und Renault sowie Hyundai und Suzuki.
Mitsubishi und Subaru befinden sich als Low Performer schon in einer kritischen Situation. General Motors und Ford sowie Chrysler müssen als Ultra-Low-Performer bezeichnet werden. In der niedrigsten Kategorie finden sich Unternehmen, deren Überleben höchst gefährdet ist. (ar/Sm)

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