Samstag, 17. Mai 2008 Audi braking guard - Sicherheit durch Radartechnik
 ACC mit braking guard
Der Strassenverkehr wird immer dichter, ebenso die Zahl der Informationen, die es zu verarbeiten gilt - die Anforderungen an den Autofahrer steigen. Audi hat eine Technologie entwickelt, die mehr Entspannung und Sicherheit vermittelt: Der Bremsassistent Audi braking guard verringert das Risiko von Auffahrunfällen. Er gehört zu einer Generation von intelligenten Assistenzsystemen, die das Umfeld des Autos beobachten und dadurch zusätzlichen Schutz bieten. Der Audi braking guard ist in den Baureihen A4, A4 Avant, A6, A8, Audi Q7 und im neuen Q5 zu bekommen.
|
Der Audi braking guard ist Bestandteil des Systems ACC, der radargestützten Geschwindigkeitsregelanlage adaptive cruise control. Sie regelt das Tempo und den Abstand zum Vordermann in einem Geschwindigkeitsbereich von 30 bis 200 km/h und kann das Auto dabei innerhalb gewisser Grenzen selbsttätig verzögern.
Der Rechner ist in das Datenbus-Netzwerk des Fahrzeugs integriert und kann innerhalb von Tausendstelsekunden über die Steuergeräte für Motor, Automatikgetriebe und Bremsen das Fahrzeug beeinflussen. Hinter dem Layout der Software und ihrer Ausführung im Detail steckt das ganze geballte Know-how, das Audi auf diesem Gebiet besitzt.
Die ACC lässt dem Fahrer die Wahl zwischen verschiedenen Fahrprogrammen. In ihnen sind der Zeitabstand zum Vordermann in vier Schritten, zwischen 1,0 und 2,3 Sekunden, und die Dynamik der Regelung in drei Stufen, von komfortabel bis sportlich, festgelegt. Durch Gasgeben oder Bremsen passt die ACC das Tempo und die Distanz an, wobei der Komfort Priorität genießt. Die maximale Verzögerung ist auf 3 m/s2 ab 50 km/h begrenzt. Das ist knapp ein Drittel des Möglichen, wirkt also subjektiv wie ein Tritt aufs Bremspedal mit mittlerer Kraft.
Wenn der Vordermann jedoch jäh bremst, kann eine Situation entstehen, in der diese automatische Bremsung nicht mehr ausreicht. Zudem kann es geschehen, dass der Fahrer die neue Lage nicht schnell genug erkennt. Denn Ablenkung, Müdigkeit und Unkonzentriertheit sind die Ursache bei 70 Prozent aller Kollisionen, wie Analysen der Audi-Unfallforschung ergeben haben. In diesem Fall tritt eine Teilfunktion der ACC in Kraft: Der Audi braking guard warnt den Fahrer in zwei Stufen.
Die erste Stufe besteht aus einem Gong und einem roten Symbol, das im Kombiinstrument aufleuchtet. Das Stabilisierungssystem ESP sorgt dafür, dass die Bremsanlage mit Hydraulikflüssigkeit vorgefüllt wird. Wenn der Fahrer jetzt noch immer passiv bleibt, folgt die zweite Stufe, die so genannte Akutwarnung. Sie wird gezündet, wenn der Warnalgorithmus zu dem Ergebnis kommt, dass sich die Situation nur noch mit einer unmittelbaren Fahrerreaktion - meist einer Vollbremsung - entschärfen lässt.
Bei der Entwicklung des Systems war die Form dieser Akutwarnung ein zentrales Thema. In ausgedehnten Testreihen mit Probanden der Bundeswehruniversität München testeten die Ingenieure verschiedene Möglichkeiten durch. Der eindeutige Sieger war der Warnruck, der über einen schnellen Druckaufbau im Bremssystem erzeugt wird und lediglich 0,5 Sekunden dauert. Er verlangsamt das Auto nur um maximal 5 km/h, damit nicht etwa ein nachfolgender Fahrer auffährt.
In den Testreihen führte der Warnruck in den allermeisten Fällen dazu, dass die abgelenkten Fahrer den Blick wieder auf die Strasse richteten und schnell auf die Bremse traten. Der Audi braking guard wandelt diesen Tritt durch den hydraulischen Bremsassistenten in eine Vollbremsung um, die ohne Verzögerung einsetzt. Die Vorfüllung, die das ESP veranlasst hat, spart 100 bis 200 Millisekunden Zeit - bei 130 km/h können das über sieben Meter Weg sein.
|