Audi sagt, der A8 sei nun innen das leiseste Fahrzeug seiner Klasse, besser als Lexus, der bisher die Spitze markiert habe. Und die ersten Probefahrten rund um München bestätigten das: Diesel und Benziner dürfen sich jetzt auch beim Abrollkomfort und bei den Innengeräuschen als Premium bezeichnen. Die Lenkung stammt aus dem sportlichen Bruder S8 und zeigt das auch. Jetzt passt das Gesamtpaket, bei dem man sich per Knopfdruck zwischen Komfort und Sport entscheiden kann, dann allerdings bald feststellt, dass die Automatik-Einstellung mit allem fertig wird. Der neue 2,8 Liter FSI-Motor, ein Sechszylinder-Benziner mit 210 PS und einem maximalen Drehmoment von 280 Newtonmeter im für Benziner ungewöhnlich breiten Drehzahlband von 3000 bis 5000 Umdrehungen pro Minute bringt sogar Dieselfahrer ins Grübeln. Er braucht acht Sekunden auf Tempo 100 und verbraucht im EU-Schnitt nur 8,3 Liter. Der 2,8 FSI wiegt dank des A8-typischen Aluminium-Leichtbaus der Karosserie nicht einmal 1700 Kilogramm. Der Wert für Kohlendioxid pro Kilometer liegt beim 2,8 FSI-Benziner mit dem stufenlosen Getriebe bei rekordverdächtig niedrigen 199 Gramm. Wem die Leistung nicht reicht, der kann auf den Achtzylinder-Diesel mit 4,2 Liter Hubraum und 326 PS zurückgreifen oder sich für einen der drei bekannten Benziner entscheiden: 3,2 Liter FSI mit 260 PS, Achtzylinder 4,2 Liter FSI mit 350 PS oder dem Zwölf-Zylinder-Motor im A8 mit 450 PS und 580 Newtonmeter. Ausser dem 2,8 FSI bietet der neue Jahrgang bei den Motoren also nichts Unbekanntes. Das Gleiche gilt für die Wahlmöglichkeiten zwischen normalem und langem Radstand oder Frontantrieb und Quattro-Allradantrieb. Bei den Farben hat Audi allerdings noch drei Varianten draufgelegt, auch bei der Innenausstattung wuchs die Vielfalt. Und die Ingolstädter schliessen die Lücke zum sportlichen S8 mit dem "Style-Paket" Sport mit Technik und Optik aus dem S8 und dem W12. Aber trotz der Retuschen am Äusseren mit Veränderungen am Kühlergrill, jetzt rechteckigen Nebelscheinwerfern, neuer Auswahl bei den Leichtmetallrädern, trotz LED in den Leuchten am Heck und auf Wunsch auch beim Tagfahrlicht hat sich beim neuen A8 wenig geändert. Fans wie ich sagen: Gut so! Aber auch ich nehme neidisch zur Kenntnis, dass der A8 mit dieser Überarbeitung deutlich mehr Reife entwickelt hat und dem Optimum viel näher kommt. Wie ein paar Jahre die Auto-Technik voranbringen, erstaunt einen doch immer wieder. Angesichts dieser Erfahrung führt der Unterschied in der Qualität vom Beginn des Lebenszyklus dieses A8 zu der im Modelljahr 2008 zu der Frage: Was wollen die Ingolstädter jetzt eigentlich bei der nächsten Generation in ein paar Jahren verbessern? Die Achslastverteilung sicherlich, auch werden wir ein DSG-Getriebe sehen und sicherlich einige weitere Techniken zur Verbrauchsreduzierung erleben. Aber sonst? Man darf gespannt sein. Vielleicht gehören ja auch niedrigere Preise dazu. Der Einstiegs-A8 2,8 FSI soll jedenfalls in der Basisausstattung jetzt 61'700 Euro kosten.
|