Selbstbewusst hat Mercedes-Benz die Latte für den Neuen sehr hoch gelegt. Immerhin konnten von seinem Vorgänger mit rund 47'000 Exemplaren mehr als von jedem anderen Fahrzeug seiner Klasse abgesetzt werden. Aber es geht Mercedes-Benz nicht nur um das Überspringen dieser wirtschaftlich interessanten Rekordmarke. Mit dem CL wollen die Stuttgarter einen neuen Standard in Sachen Sicherheit, Leistung und Komfort setzen. Es geht Ihnen um den Superlativ auf Rädern. Dafür haben sie alles in den CL gepackt, was der Technik-Baukasten an Innovationen und Bewährtem hergibt: die dritte Generation der Active Body Control (ABC), die Nicken und Wanken verhindert und den Wagen immer in der Waage hält sowie alle gängigen Fahrer-Assistenzsysteme in ihrer modernsten Form bis hin zur Presafe-Bremse. Die warnt, wenn der Wagen auf ein Hindernis zurollt und verschafft dem Fahrer die Möglichkeit zur Bremsung oder zum Ausweichen. Sie bremst sogar selbsttätig mit rund 40 Prozent der Bremsleistung, falls er gar nicht reagiert. Doch was bringt's? Viele dieser Technologien wirken im Verborgenen und kommen hoffentlich nie zum Einsatz. Anders ist das mit dem Design, dem Innenleben und dem Fahrerlebnis. Diese Eigenschaften begegnen dem CL-Fahrer täglich, und er wird seine Freude daran haben. Zum Beispiel am Design. Dem neuen CL hat man auf seinen Weg nicht nur die bekannte Eleganz der Coupés des Hauses mitgegeben. Jetzt darf's auch noch ein bisschen mehr Dynamik sein, mit ausgestellten Radhäusern, markanter Seitensicke und einem Gesicht, das Respekt verschafft. Trotz des gegenüber der S-Klasse um 8 Zentimeter auf knapp 3 Meter verkürzten Radstands ist der CL mit rund 5,07 Meter Länge keineswegs zum zarten Brüderchen der S-Klasse geraten. Auch die Masse und die Massen schaffen Respekt. Die 2 Tonnen Leergewicht für den Achtzylinder CL 500 und 2,2 Tonnen für den Zwölfzylinder CL 600 vergisst der Fahrer aber rasch, wenn er erst einmal hinter dem Steuer Platz genommen hat. Der kürzere Radstand, die etwas straffer als bei der S-Klasse ausgelegte Federung und das neue ABC-System verschaffen dem Fahrer im CL einen Eindruck von der Leichtigkeit des Seins in einem echten Premium-Fahrzeug. Dazu trägt auch die reichliche Motorisierung bei. Der Achtzylinder leistet 388 PS und wuchtet ein maximales Drehmoment von 530 Nm auf die Kurbelwelle. Der Zwölfzylinder bietet 517 PS und 830 Nm. Das reicht allemal, beim CL 500 für eine Beschleunigung auf 100 km/h in 5,4 Sekunden und beim CL 600 in 4,6 Sekunden. Auch den "kleinen" Motor überfordert der CL in keiner Weise. Er hat stets Kraft im Überfluss. Der Grosse hat eben noch mehr zu bieten, und das eben in der typischen seidenweichen Art. Mercedes-Benz ist stolz darauf, dass bei der neuen Generation dieser Motoren der Verbrauch gesunken, die Leistung aber gestiegen ist. Das Unternehmen gibt als Durchschnittswert 12,1 Liter für den CL 500 und 14,3 Liter für den CL 600 an. Angesichts der Leistung und der Masse sind dies günstige Werte. Kraftstoffkosten spielen in dieser Klasse nur eine untergeordnete Rolle. Viel gewichtiger ist das Fahrerlebnis, dass bereits mit dem Öffnen der Tür beginnt. Der erste Eindruck ist der von Raum, Luxus und gediegener Qualität - ein opulentes Mahl für die Augen. Edle Materialien, natürlich gut verarbeitet, feines Leder überall, kombiniert mit edlem Holz oder anderen Intarsien - alles vom Feinsten, alles gut anzuschauen und trotz der scheinbaren Überfülle an Anzeigen und Bedienelementen schon nach kurzer Gewöhnung auch gut zu bedienen. In dieser Umgebung hinter der Doppelverglasung entsteht eine eigene, abgeschlossene Welt, in die nicht einmal Motorlärm vorzudringen vermag. Träume kosten nichts. Der CL aber schon. Für den CL 500 ist ein Basispreis von 105'850 Euro fällig, für den CL 600 sind es mindestens 149'640 Euro.
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