Opel sorgt wieder für herrliche Wumms-Gefühle in der Magengegend! Eine Begeisterung, für die der Motor des Opel Vectra OPC verantwortlich ist. Und sein Fahrwerk. Und die Sitze. Doch gemach, gemach - eines nach dem anderen. Beginnen wir mit einem Blick unter die Motorhaube, die wie der Rest des Vectras im typischen Blau der OPC-Familie leuchtet. Dort befindet sich der 2,8 Liter grosse V6, der dank Turbolader-Technologie über 255 PS und 355 Newtonmeter Drehmoment bereitstellt. Kurzum: ein Prachtwerk. Bereits bei der Lektüre der technischen Eckdaten stellt sich eine wohlige Gänsehaut ein. Spätestens jedoch, sobald der Motor läuft. Denn den beiden Auspuffendrohren entweichen schon im Stand Laute, die auf ein sehr gesundes Selbstbewusstsein der Sound-Ingenieure beim Opel Performance Center schliessen lassen. In Summe dieser Eigenschaften wird jede Fahrt im Vectra OPC zum unerwartet herzerweichenden Prozedere. Und man ertappt sich unentwegt dabei, zu hinterfragen, warum ein Auto mit dem Image des Vectra so viel Spass machen kann. Sei´s drum. Mehr noch als der Klang überzeugt beim Super-Vectra die Kraftentfaltung des Aggregates, die wirklich nichts mit den wilden Manieren seiner Vorvorgänger gemeinsam hat. Zwischen 1800 und 4500 Umdrehungen pro Minute liegt bereits das maximale Drehmoment an. Die Frage nach dem eingelegten Gang wird damit überflüssig. Doch auch im oberen Drehzahlbereich geht dem Motor nicht die Luft aus, im Gegenteil: bei 5000 geht es noch mal mit einem deutlichen Satz nach vorn. Hätte der OPC-Vectra nicht so viele karosserieseitige Hinweise auf seine Kraft zu bieten, man würde wegen der Leistungsshow als unbedarfter Beifahrer schlicht vom Glauben abfallen. Doch der Vectra spielt die Rolle des unterschätzten Underdogs gern. Zum Beispiel beim Thema Höchstgeschwindigkeit. Wie steht es mit der Selbstbeschränkung der Konkurrenz bei 250 km/h? Wumms! Mit exakt 260 km/h schnell pfeilt sich der fünftürige Blitz auf der linken Spur an den Tempo-limitierten Sternen, Ringen und Propellern vorbei. Ein Heidenspass - die Jungs bei Opel scheinen sehr genau zu wissen, wie man die schönsten Momente am Lenkrad erlebt. Eine Freude, die durch das äusserst souverän abgestimmte Fahrwerk auch nicht nur im Geringsten getrübt wird. Lediglich bei wirklich sehr stramm durchfahrenen, engen Kurven löst sich kurzfristig das kurveninnere hintere Rad von der Strasse. Der Fahrer spürt davon nichts, im Inneren herrscht angenehme Ruhe. Wellen, Schläge und andere Fahrbahnunebenheiten steckt die 1,6 Tonnen schwere Sport-Limousine lässig weg, als gäbe es sie gar nicht. Ebenso wenig selbstverständlich ist der bei der Bremsanlage betriebene Aufwand. Nicht selten stellen die Hersteller ihren stark motorisierte Fahrzeugen hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit wegen ihrer unterdimensionierten Bremsanlage ein Bein. Für den OPC-Vectra trifft das nicht zu, seine belüfteten Bremsscheiben weisen an der Vorderachse einen Durchmesser von 345 Millimetern auf – eine klare Ansage. Das Ergebnis ist eine Bremse, die selbst bei heftiger Inanspruchnahme nicht einknickt und obendrein auch noch nach mehrmaligen Vollbremsungen einen klar definierten Druckpunkt bietet. Gänzlich rund wird die Vorstellung des Vectra OPC durch die konsequent sportliche Ausstattung im Innenraum. Recaro-Schalensitze, die in puncto Seitenhalt und Ergonomie Bestnoten verdienen. Dazu werden noch das sauber schaltbare Sechsgang-Getriebe, die bunte OPC-Uhrensammlung und das verstellbare Sportlenkrad serviert. Zutaten, die dem OPC-Vectra eine erfolgreiche Zukunft garantieren sollten.
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