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Montag, 29. September 2008 Volkswagen Golf: Edel statt brav

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Volkswagen Golf. Foto: UnitedPicturesVolkswagen Golf. Foto: UnitedPictures

Das wichtigste Auto des Konzerns sei er, der neue Volkswagen Golf, erklärte VW-Chef Prof. Martin Winterkorn jetzt bei der Vorstellung der sechsten Generation des Kompakten, der einer ganzen Fahrzeugklasse den Namen gegeben hat. Die Wolfsburger sind sicher, mit dem Neuen bei Qualität, Technologie, Verbrauch und Design die Messlatte für die Wettbewerber wieder ein unerreichbares Stück höher gelegt zu haben.
"Design nicht gut", radebrechte der algerische Journalist bei der Präsentation des neuen Golf in einer Multikulti-Runde nach der Pressekonferenz: No Emotions. Wahre Gefühlausbrüche löste er damit bei den Europäern aus. So einfach wollte man die schlichte Karosse des Neuen nicht niedergemacht sehen. Von wegen keine Gefühle! Immerhin lächelt das Gesicht des Neuen zum ersten Mal in der Geschichte der Kompaktwagen-Ikone. Die Runde einigte sich mit einer Gegenstimme darauf, dass ein Golf gar nicht aufdringlich emotional gestaltet sein könne. Denn ein Golf sei nun einmal ein Golf.

Volkswagen Golf. Foto: UnitedPictures
Volkswagen Golf. Foto: UnitedPictures
Volkswagen Golf. Foto: UnitedPictures
Volkswagen Golf. Foto: UnitedPictures
 

Zurückhaltend und dennoch edel und mit viel Liebe zum Detail müsse er gestaltet sein, um wieder seine Millionen-Verkaufszahlen zu erreichen, ohne seine Vorgänger alt aussehen zu lassen. Und das sei doch nun wirklich gelungen, oder?
Ein freundliches Gesicht hat er in der Tat, der neue Golf. Sein breiter Kühlergrill mit dem grossen VW-Logo in der Mitte geht über in leicht nach oben laufende grosse Scheinwerfer. Auf der Front gliedern die Andeutungen von Kotflügeln die Fläche bis zur A-Säule. Bei der Seitenlinie hat VW die Keilform zugunsten von grösseren Fensterflächen zurückgenommen. Die Kleinen auf der Rücksitzbank werden es den Designern danken. Ausgestellte Radhäuser, eine Charakterlinie von den Scheinwerfern, oberhalb der massiven Türgriffe bis zu den Heckleuchten sowie ein ausgeprägter Schweller gliedern die sanft gewölbte Seitenwand. Sie findet sich auch in der Heckklappe wieder. Das Heck mit den großen Leuchten unterstreicht die Breite.
Der Golf steht satt auf der Strasse. Abseits aller Effekthascherei gibt er sich als ein Fahrzeug, das seinen Insassen als modern, qualitätsbewusst, vernünftig und dennoch autobegeistert erscheinen lassen will. Wieder hat der Golf das Zeug zu einem klassenlosen Auto.
Innen setzt sich dieser Anspruch fort. Hörte man beim Vorgänger noch die Kritik, die Armaturentafel sei zwar zweckmässig, aber leider hausbacken, so erwartet einen heute ein Bild, das mehr von Rundungen und sanften Linien geprägt wird. Gute Materialien und eine vorbildliche Verarbeitung beeindrucken zusätzlich. Die unsäglich in Blau beleuchteten Rundinstrumente wichen jetzt klassisch weissen Skalen. Das I-Tüpfelchen setzen feine Chromumrandungen um Instrumente und Ausströmer der Lüftung.
Den Golf bietet VW wieder als Zwei- und als Viertürer mit Heckklappe, wieder in den drei bekannten Ausstattungslinien Trendline, Comfortline und Highline. Wer sich für die Comfortline entscheidet, kann zunächst zwischen zwei Benzin- und zwei Dieselmotoren wählen, die beide mit Fünf-Gang-Getriebe geliefert werden. Bei der Comfortline-Ausstattung werden ein Fünf-Gang-, ein Sechs-Gang-Getriebe und das Doppelkupplungsgetriebe (DSG) mit sieben Stufen angeboten. Beim Highline ist das Sechs-Gang-Getriebe Serie.
Die Benziner liegen zwischen 80 PS und 160 PS. Bei den Dieseln bliebt es zunächst bei zwei Motoren mit 110 PS und 149 PS. Die Verbrauchswerte: Der 59 kW-Benziner mit 1,4 Litern Hubraum braucht im Schnitt (nach EU-Norm) 6,4 Liter Super, entsprechend 149 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Der mit 118 kW stärkste Benziner liegt mit DSG-Getriebe, Direktspritzung und Turboaufladung bei 6,0 Litern Super, entsprechend 139 CO2/km, also niedriger als der Einstiegsmotor.
Die Diesel können es noch besser: Der 81 kW-Motor bescheidet sich mit 4.9 Litern auf 100 km, entsprechend 128 g CO2/km, der 103 kW-Diesel braucht 5,4 Liter im EU-Schnitt (129 g CO2/km). Die Aussage von VW: Die neuen Golf verbrauchen bis zu 28 Prozent weniger Kraftstoff als ihre Vorgänger. Kleine Hubräume, Direkteinspritzung und Turboaufladung bringen echten Fortschritt.
Die Preise beginnen bei 18'000 Euro für den Zweitürer mit dem 59 kW-Benziner und enden bei 27'125 Euro für einen Golf Highline mit 103 kW-Diesel und DSG. Wem die gute Basisausstattung nicht reicht, der darf sich gern mit der Aufpreisliste befassen.
Wir fuhren den VW Highline mit dem Zwei-Liter-TDI mit DSG - also einen am oberen Ende der Preisskala - und empfanden ihn als Leisetreter. Noch nie war ein Golf so gut geräuschgedämmt. Der Commonrail-Diesel war innen kaum zu hören, und auch die Abrollgeräusche blieben sehr niedrig. Überzeugend fanden wir auch den Fahrkomfort. Zwar kann man bei DSG-Fahrzeugen zwischen einem Komfort- und einem Sportmodus wählen, doch auch beim Sportmodus wurden wir nicht durch Härte gequält, aber vom spontaneren Ansprechen von Motor und Getriebe angenehm überrascht.
Es gehört keine prophetische Gabe dazu, dem Golf mit der Ordnungszahl VI eine grosse Zukunft vorherzusagen. (ar)

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