Die Effizienz des Autos betrifft einerseits den Kraftstoffverbrauch. Sie ist dabei im Wesentlichen eine Funktion aus Leistung und Gewicht. Sie betrifft aber auch immer mehr die Vernetzung und Kommunikation der Fahrzeuge untereinander und mit ihrer Umgebung. Die Informations- und Kommunikationstechnik hat dabei auf zwei Wegen Einzug in das Fahrzeug gehalten. "Zum einen gibt es immer mehr eingebettete Systeme, wie den Bremsassistenten oder elektronische Stabilitätsprogramme, die für die Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Fahrzeugs unverzichtbar sind. Zum anderen gibt es eine Reihe von Zusatzfunktionen und Geräten für Informations-, Unterhaltungs-, Kommunikations- und Navigationsanwendungen. Zählte vieles davon bisher zum Luxus, gehört ein Navi heute fast zur Standardausrüstung", sagte Prof. Jörg Eberspächer, Vorstand des Münchner Kreises, vor den rund 200 Teilnehmern des Kongresses. Gerade die Einbindung der Zusatzfunktionen kann dabei einen grossen Beitrag zur Effizienzsteigerung leisten. "So können Ortung, Navigation und digitale Karte zur Steigerung der Sicherheit, zur Erhöhung des Komforts und gleichzeitig zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs erheblich beitragen", erklärte Dr. Dirk Hoheisel, Bereichsvorstand Entwicklung Car Multimedia bei Bosch. Nach Angaben des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie stützen sich heute bereits 80 Prozent aller Innovationen im Automobilbau auf Elektrotechnik und Elektronik. Der Kostenanteil der Fahrzeugelektronik wird laut dem Beratungsunternehmen Arthur D. Little bis 2010 im Durchschnitt 35 Prozent betragen. Davon wird die Hälfte auf den Bereich Unterhaltung und Information entfallen. Mit Blick auf die Zukunft des Automobils stellte Christoph Stiller von der Universität Karlsruhe Ergebnisse seiner Forschung vor: "Kognitive Automobile sind mit Hilfe ausgereifter Informationstechnik schon bald in der Lage, sich selbst und ihre Umgebung wahrzunehmen, sowie Wissen selbständig anzusammeln und zu strukturieren. Die Wissensstruktur des Autos wird zukünftig geometrisches und begriffliches Wissen miteinander verbinden und insofern der menschlichen Kognition ähnlich sein". Dr. Manuel Simas, Geschäftsführer von Microsoft Worldwide Automotive Business ergänzte: "Nicht die Anzahl der Prozessoren im Auto ist dabei ausschlaggebend, sondern die Art und Weise, wie sich deren Leistungsfähigkeit in ganz konkretem Nutzen für den Autofahrer widerspiegelt. Die Informationstechnik wird den Automobilherstellern zukünftig also auch immer stärker als Instrument zur Abgrenzung vom Wettbewerber dienen". Tibor Farkas vom Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme unterstrich die Bedeutung, die der Informationstechnik zukünftig zukommen wird: "Die Beherrschung der Systemkomplexität und hohe Qualitätsanforderungen bei der Entwicklung von Automotive Software einerseits und der Kostendruck durch einen verschärften Innovationswettbewerb andererseits sind die wichtigsten Herausforderungen für Automobilhersteller und deren Zulieferer". Allerdings verwies Farkas darauf, dass die klassischen Methoden der Softwareentwicklung den steigenden Ansprüchen an die Steuergeräte im Automobil nicht mehr gerecht würden. Dr. Siegfried Meuresch vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie fasst die Ergebnisse zusammen: "Mit Hilfe neuer, intelligenter Technologien, insbesondere aus den Informations- und Kommunikationsbereichen, haben wir eine gute Chance, das absehbare Verkehrswachstum zu bewältigen, dabei Klima und Umwelt zu schonen und gleichzeitig die Spitzenposition der deutschen Industrie zu stärken".
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